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1950 bis 2100: Historie und Zukunft des Arbeitsplatzes

Veröffentlicht am 22.09.2024, 18:54:28

2020 hat die Arbeitswelt umgekrempelt. Feste Arbeitsplätze und ständige Anwesenheit im Büro sind einer neuen Flexibilität gewichen. Dabei hat sich gezeigt: Hybrid Work ist das Arbeitsmodell der Zukunft. Das war jedoch nicht die erste disruptive Veränderung in der Arbeitswelt. Seit den 1950ern hat sich das Office immer wieder entscheidend weiterentwickelt. Wie sahen Bürodesign, Arbeitskultur, Office-Kleidung und Technologie am Arbeitsplatz früher aus?

Wir starten eine Reise durch die Zeit und beleuchten die Historie des Arbeitsplatzes. Dabei setzen wir uns an die Schreibtische der vergangenen 7 Jahrzehnte und zeigen das Office von 1950 bis heute. Und: Wir wagen einen Blick in die Büros von morgen und übermorgen.

1950er

In den 1950ern gleichen Büros verrauchten Fabrikhallen. Hierarchische Strukturen dominieren in konservativ geführten Unternehmen. Das Office erinnert an das Industriezeitalter und die Weltkriege.

Bürolayout

Das Bürolayout der 1950er weist dicht aneinander gedrängte Schreibtischreihen in großen Hallen auf. Das erinnert an heutige Großraumbüros. Damals soll das Design jedoch nicht die Kommunikation und die Zusammenarbeit fördern, sondern Mitarbeiter sichtbar und damit produktiv halten. Daher ähnelt der Aufbau eher Fabrik und Fließband als offenen Raumkonzepten von heute. Abteilungsleiter und Chefs haben in den 50ern ihre eigenen Büros. Eckbüros mit Fenstern sind dabei das Statussymbol schlechthin.

Bürokultur

Das Büro der 1950er ist streng hierarchisch. Mitarbeiter sitzen auf einer offenen Etage, während leitende Angestellte in Privatbüros die Belegschaft über Fenster im Blick behalten. In vielen Unternehmen ist es gängig, während der Arbeit zu rauchen und zu trinken.

Bürotechnologie

Das Büro der 1950er verfügt lediglich über zwei wesentliche Elemente, mit denen Mitarbeiter ihren Alltag bewältigen: die Schreibmaschine und das Telefon. Zwar gibt es bereits Computer. Diese sind jedoch so groß, dass sie teilweise ganze Räume einnehmen. Damit sind sie für den alltäglichen Gebrauch unpraktisch.

Bürokleidung

Die Bürokleidung fällt in den 50ern konservativ aus. Sie ist streng geschäftsmäßig – und das an jedem Arbeitstag. Unternehmen erwarten von der Belegschaft, sich konform zu kleiden, mit möglichst wenig Farben. Das Credo: nicht auffallen.

Arbeitszeit

Die 50er weisen bereits ähnliche Arbeitszeiten auf wie heute. So lag das durchschnittliche Pensum der Erwerbstätigen bei rund 43 Stunden pro Woche – eine klare Verbesserung im Vergleich zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem zum 19. Jahrhundert, in dem eine 70-Stunden-Woche ohne Wochenende und ohne Urlaub keine Ausnahme war.

Frauen in der Arbeitswelt

In den 50ern dominieren Männer die Arbeitswelt. So sind nicht nur 70 Prozent aller Stellen mit Männern belegt, sie nehmen auch nahezu alle Führungspositionen ein. Das zeigt sich auch im Gehalt. Im Durchschnitt verdienen Frauen nur 63 Prozent dessen, was Männer erhalten.

Frauen sind vor der Heirat als Sekretärinnen oder Stenotypistinnen tätig. Nach der Heirat scheiden sie aus dem Berufsleben aus. Sie kümmern sich um Haushalt und Kinder.

1960er

Die 60er führen die grundlegenden Strukturen und Kultur der 50er Jahre weiter. So herrschen nach wie vor ein hierarchisches Gefüge und konservative Umgangsformen. Es zeigen sich jedoch erste Zeichen von Individualismus. Und: Männer und Frauen verbringen ihren Arbeitsalltag nicht mehr streng getrennt. Insbesondere nach offiziellen Arbeitszeiten finden sie noch im Büro zusammen.

Bürolayout

In den 60ern findet Robert Propst, ein Angestellter der Möbelfirma Herman Miller: Das fließbandartige Büro ist zu sehr von Hierarchie und Status geprägt. Er schlägt daher das „Action Office“ vor: Ein offener Raum, der jedoch einzelne Arbeitsplätze jeweils mit drei Wänden vom Rest der Halle trennt. So soll jeder Mitarbeiter mehr Bewegungsfreiheit und Privatsphäre haben. Das Bürolayout setzt sich durch. Später in den 80ern soll sich daraus das Cubicle entwickeln.

Bürokultur

Durch die Erfindung der Antibabypille erhalten Frauen ein größeres Maß an Unabhängigkeit und Freiheit. Männer und Frauen vermischen sich im Arbeitsalltag mehr als in der Dekade zuvor. Insbesondere der Alkohol spielt am Arbeitsplatz nach wie vor eine große Rolle. Häufig trinken Mitarbeiter bis tief in die Nacht und sitzen am Morgen wieder an ihrem Platz. Rauchen ist am Arbeitsplatz zwar immer noch geduldet. Es formt sich jedoch ein Widerstand, unter anderem in der American Cancer Society, der das Rauchen im Office verbieten will.

Bürotechnologie

Schreibmaschine und Telefon erhalten Zuwachs: Zur Bürotechnologie der 60er gesellen sich die ersten kleineren und damit benutzerfreundlichen Computer. Wichtige Erfindungen der Zeit sind zudem manuelle Textverarbeitungsprogramme, die erste Computermaus, der RAM-Chip und kleine Taschenrechner.

Bürokleidung

Die Bürokleidung ist nach wie vor formal und konservativ. Durch die Weiterentwicklung des Bürolayouts, das Mitarbeitern mehr Privatsphäre gibt, verändert sich jedoch auch der Dresscode etwas. Die Kleidung wird in Details individueller, die Farben bunter.

Arbeitszeit

Der Trend aus den vergangenen Jahrzehnten setzt sich fort: Das Arbeitspensum sinkt weiter. Im Durchschnitt arbeiten Angestellte in den 60er Jahren 41 Stunden pro Woche.

Frauen in der Arbeitswelt

Die Einführung der Antibabypille bricht die traditionellen Geschlechterrollen etwas auf. Die 60er sind dominiert von einer lebhaften Bürokultur, in der Männer und Frauen mehr Zeit miteinander verbringen. Das führt auch zur Durchsetzung von Frauenrechten. Dabei soll der Equal Pay Act in den USA dafür sorgen, dass Frauen das Recht auf gleichen Lohn erhalten. In der Praxis sieht das jedoch anders aus: Frauen verdienen im Durchschnitt nur 60 Prozent dessen, was Männer bekommen – weniger als im Jahrzehnt zuvor.

Immerhin steigt die Zahl der Frauen in der Arbeitswelt an: Männer nehmen „nur noch“ 67 Prozent aller Stellen ein. Das liegt vor allem an den jungen, alleinstehenden Frauen, die in den Arbeitsmarkt drängen.

1970er

Die Hippie-Bewegung fordert den Status quo heraus. Sie fördert die Gleichstellung der Geschlechter und der Gesellschaft. Das hat erste Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Sie wird ein Stückchen individueller und gleichberechtigter. Durchbrechen kann sie die traditionellen Strukturen jedoch nur in Ansätzen.

Bürolayout

Die bereits in den 60ern konzipierte erste Form des heutigen Cubicles dominiert das Bürolayout der 70er Jahre. Zwar gibt es noch das klassische Großraumbüro der 50er und 60er, Mitarbeiter sitzen jedoch vorwiegend an individualisierten Arbeitsplätzen, die ihnen Freiraum und Autonomie für kreatives Arbeiten geben. Dabei halten immer mehr ergonomische Entwürfe Einzug ins Büro. So wird beispielsweise der erste ergonomische Bürostuhl entwickelt, der Angestellten Komfort bieten und ihre körperliche Gesundheit fördern soll.

Bürokultur

Die Bürokultur der 1970er ist nicht mehr so stark geprägt von strenger Akkordarbeit am Schreibtisch. Der Alltag ist entspannter. Lange Mittagspausen, Gespräche am Wasserspender und Zigarettenpausen sind an der Tagesordnung. Freieres und weniger überwachtes Arbeiten ist Teil des Alltags. Männer dominieren zwar nach wie vor das Office. Die Hippie-Bewegung treibt jedoch die Gleichstellung am Arbeitsplatz voran.

Bürotechnologie

Immer mehr Computer finden sich an Arbeitsplätzen. Diese verfügen über ein einfaches Textverarbeitungsprogramm und die allererste Tabellenkalkulation. Ebenfalls neu im Büro der 70er: Faxgerät, ein Laserdrucker von IBM, das erste lokale Netzwerk (Ethernet) und die Diskette mit 1,44 Datenvolumen.

Bürokleidung

Die 70er-Jahre sind geprägt von der Hippie- und Disco-Kultur. Das Büro nimmt diese Bewegung zögerlich auf. Mehr Farbe und Muster in der Bürokleidung stellt einen fast rebellischen Akt gegen die Konformität der vergangenen beiden Jahrzehnte dar. Im Alltag tragen Frauen und Männer daher nicht mehr ausschließlich formelle Geschäftskleidung.

Arbeitszeit

Der Trend setzt sich fort: Die durchschnittliche Arbeitszeit sinkt in den 70ern weiter und landet bei rund 40 Stunden pro Woche. In der Praxis dürfte es sich um noch weniger Arbeitsstunden handeln. Denn: Die ausgedehnten Mittags- und Zigarettenpausen unterbrechen den Arbeitsalltag regelmäßig.

Frauen in der Arbeitswelt

Nachdem die USA 1963 den “Equal Pay Act“ verabschiedet hat, führt 1970 auch Großbritannien ein Gesetz ein, das eine Ungleichbehandlung von Frauen bei der Bezahlung undbei den Beschäftigungsbedingungen verbietet. Wie in den USA sieht jedoch die Praxis in Großbritannien anders aus. Frauen verdienen im Durchschnitt nur 59 Prozent dessen, was Männer bekommen. Zwar steigt der Anteil der Frauen in der Arbeitswelt weiter an (38 Prozent). Sie üben jedoch nach wie vor eher niedere Büroarbeiten aus. Zudem scheiden Frauen nach der Heirat weiter aus dem Berufsleben aus. Und: Gegen sexuelle Übergriffe müssen sich Frauen selbst wehren. „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ ist in diesem Jahrzehnt noch kein Begriff, geschweige denn ein strafbares Vergehen.

1980er

In den 80ern verändern technologische Entwicklungen den Arbeitsplatz. Die Generation X strömt auf den Arbeitsmarkt und versucht, die bestehenden, konservativen Strukturen aufzubrechen. Die Work-Life-Balance wird geboren.

Bürolayout

Die Bürogebäude der 80er weisen eine moderne Ästhetik mit klaren Linien aus Glas und Beton auf. Im Office selbst dominieren jedoch billige Kabinen. Unternehmen verlassen ihren Fokus auf eine gesündere, ergonomische Arbeitsumgebung. Sie legen den Schwerpunkt wieder verstärkt auf Produktivität und Rentabilität. Cubicles sollen Mitarbeiter konzentrierter arbeiten lassen.

Bürokultur

Die 80er schaffen die ersten Unternehmenskulturen. Mitarbeiter sprechen nicht mehr nur über Produktivität, sondern auch über Work-Life-Balance. Arbeitgeber führen daher Wellness-Programme ein. Die Generation X strömt auf den Arbeitsmarkt und bringt eine neue Dynamik mit. Aufgewachsen in der Hippie-Zeit brechen sie die alleinige Macht der obersten Geschäftsetage auf. Das mittlere Management gewinnt an Bedeutung. Es schafft eine Kultur, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen Verantwortung übernehmen und das Unternehmen weiterentwickeln.

Bürotechnologie

Der PC kommt auf den Massenmarkt. Er verändert das Bild des Arbeitsplatzes. Viele Firmen statten ihre Büros mit der jetzt breit verfügbaren Technologie aus. Generell ist das Jahrzehnt von wichtigen technologischen Erscheinungen geprägt. So kommt 1984 der erste Apple Mac auf den Markt. 1985 erblickt das erste Mobiltelefon das Licht der Welt. Im selben Jahr erscheint auch das erste Netzwerk-Dateisystem. 1987 kommt PowerPoint auf den Markt.

Bürokleidung

Unternehmen akzeptieren mehr Farben am Arbeitsplatz. Einige Arbeitgeber wagen es, die legere Geschäftskleidung alltäglich zu machen. So erhalten vor allem Frauen die Möglichkeit, eine breitere Palette an Outfits zu tragen.

Arbeitszeit

Der Trend hin zu weniger wöchentlichen Arbeitsstunden stoppt. In den 80er-Jahren steigt die durchschnittliche Arbeitszeit auf 43 Stunden – und ist damit wieder auf dem Stand der 50er. Das ist auf die Unternehmenskultur zurückzuführen. Diese sieht lange Arbeitszeiten als Zeichen von Engagement.

Frauen in der Arbeitswelt

Frauen erhalten das Recht, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ansprechen zu können – ohne Angst haben zu müssen, ihren Job zu verlieren. Das stellt einen Wendepunkt in der Historie dar. Auch wenn der Begriff „sexuelle Belästigung“ bereits 1975 von einer Gruppe von Frauen an der Cornell University geprägt wird, findet er erst in den 80ern Anwendung.

Gleichzeitig steigen auch die Gehälter der Frauen. Sie verdienen jetzt rund 64 Prozent dessen, was Männer bekommen – so viel wie nie zuvor. Und: Mit 43 Prozent aller Stellen belegen Frauen so viele Jobs in der Gesellschaft wie nie zuvor.

1990er

Fortschreitende Technologie revolutioniert den Arbeitsplatz. Konnektivität und Kommunikation erreichen ein nie dagewesenes Level. Gleichzeitig durchdringt immer mehr moderne Mode die Büros und bricht so das traditionelle Bild von formaler Kleidung auf.

Bürolayout

Das Büro der 90er ist deutlich funktionaler als das aus den 80ern. Das spiegelt sich auch im Design wider. Angestellte arbeiten vor allem zwischen Beige, Braun und Grau. Großraumbüros sind wieder mehr verbreitet – diesmal jedoch aus anderen Gründen als in den Jahrzehnten zuvor. Sie sollen die Zusammenarbeit der Angestellten fördern. Einzelne Kabinen in Großraumbüros fallen jetzt deutlich kleiner aus. Mehr Mitarbeiter und damit höhere Kosten zwingen Unternehmen, Platz zu sparen.

Bürokultur

Die Kultur im Office ist so vielfältig wie nie: Männer und Frauen unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft arbeiten zusammen. Das bringt auch die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder angetriebene Gleichberechtigung von Frauen weiter voran.

Bürotechnologie

Das Internet findet seinen Weg in die Büros der 90er. Es schafft völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation am Arbeitsplatz. Dazu zählt unter anderem der Webbrowser im Jahr 1992 und die E-Mail im Jahr 1993. Und: Mitarbeiter können jetzt mit Adobe PDF (1993), die erste effektive Technologie zur gemeinsamen Verwendung von Dokumenten, JPEGs (1994) und USB (1996) arbeiten. Durch den Technologie-Boom kommt es zu massenhaft Unternehmensgründungen im IT- und Kommunikationsbereich. Dazu zählt auch Google im Jahr 1998.

Bürokleidung

Bürokleidung wird immer legerer. In einigen Branchen müssen Männer keine Krawatte mehr tragen. Frauen können freier wählen, welchen Kleidungsstil sie am Schreibtisch tragen möchten. Unternehmen führen den „Casual Friday“ ein.

Arbeitszeit

Die durchschnittliche Arbeitszeit sinkt wieder etwas. Das ist unter anderem auf das Arbeitszeitgesetz zurückzuführen. Deutschland führt dies 1994 ein und gibt damit vor, dass 8 Stunden Arbeit pro Tag die Norm sind.

Frauen in der Arbeitswelt

Der lange Kampf für mehr Gleichberechtigung am Arbeitsplatz trägt weiter Früchte. Mehr und mehr Unternehmen erwarten von Frauen die gleichen Leistungen wie von Männern. Frauen verdienen nun rund 72 Prozent dessen, was Männer bekommen – ein neues Hoch. Der Anteil der Frauen im Job bleibt wie im Jahrzehnt zuvor bei 43 Prozent.

2000er

Die 2000er revolutionieren die Art und Weise, wie Menschen arbeiten. Dabei verändert vor allem die Technologie Arbeitskonzepte und Kollaboration. Eine Schlüsselrolle nehmen schnelleres Internet und die Einführung von Smartphones auf dem Massenmarkt ein.

Bürolayout

Coworking revolutioniert die Zusammenarbeit. Denn: Mit der Zunahme von Selbstständigen arbeiten nicht mehr alle Mitarbeiter im Unternehmen. Stattdessen mieten sich viele Freiberufler in Coworking Spaces ein und arbeiten dort mit Menschen von anderen Unternehmen in einem Raum. Der Begriff Coworking wird in San Francisco geprägt. Telearbeit entwickelt sich zu einem anerkannten Arbeitskonzept.

Das hat Auswirkungen auf die Büros in Unternehmen. Das klassische Cubicle ist immer unbeliebter. Arbeitgeber setzen auf offene Großraumbüros, damit ihre Angestellten besser kommunizieren und kollaborieren können.

Bürokultur

Während die Generation X in der vergangenen Dekade noch die Hierarchien aufbrechen wollte, verfolgt die Generation Y ein anderes Ziel. Sie will neu definieren, wie eine erfolgreiche Karriere aussieht und wie sie diese erreichen können. Mehr und mehr junge, unternehmerisch denkende Menschen strömen auf den Arbeitsmarkt. Die Bürokultur ist geprägt von Motivation und Innovation.

Bürotechnologie

Die Kommunikation in Unternehmen entwickelt sich rasant weiter. Dabei sorgen vor allem Meilensteine wie das erste Smartphone (iPhone in 2007) und Skype (2003) für wichtige Grundlagen. Und: Social-Media-Portale wie MySpace (2003) und Facebook (2004) gehen an den Start.

Bürokleidung

Die Bürokleidung löst sich in vielen Branchen von den formalen konservativen Vorgaben. Legere Geschäftskleidung – insbesondere in Tech-Startups – wird zum Standard. Unternehmen vertreten die Ansicht, dass Leistung und Wohlbefinden der Mitarbeiter wichtig sind als ihre Kleidung.

Arbeitszeit

Die Arbeitszeit sinkt auf durchschnittlich 38 Stunden pro Woche. Für viele Angestellte der Generation Y gilt das jedoch nicht. Sie wollen in möglichst kurzer Zeit viel Geld verdienen, um eine Weltreise zu unternehmen oder früh in Rente zu gehen. Sie sitzen daher oft bis spät abends und am Wochenende am Schreibtisch.

Frauen in der Arbeitswelt

Die Gleichstellung von Mann und Frau in der Arbeitswelt schreitet voran. Frauen verdienen jetzt 76 Prozent dessen, was Männer bekommen. Damit herrscht zwar nach wie vor eine große Lücke bei den Gehältern. Der Trend aus den letzten Jahrzehnten setzt sich jedoch fort. Daneben steigt auch der Anteil der Frauen in Jobs an. 45 Prozent aller Stellen sind von ihnen besetzt.

2010er

Die Generation Y übernimmt Führungspositionen in Unternehmen und prägt entscheidend die Arbeitskultur. Technologie wird zu einem elementaren und dominierenden Bestandteil jedes Unternehmens.

Bürolayout

Das Bürolayout verändert sich drastisch. Mitarbeiter gehen ihren Aufgaben in hochmodernen, hellen und lebendigen Arbeitsbereichen nach. Dabei haben sie oftmals keinen festen Arbeitsplatz mehr, sondern können sich jeden Tag ihren Platz neu aussuchen. Unternehmen wollen ihren Angestellten einen Ort bieten, an dem sie gerne Zeit verbringen und eine tiefere Beziehung zu ihrem Arbeitgeber aufbauen.

Themen wie Gemeinschaft, Wellness und Nachhaltigkeit gehören zu den von Mitarbeitern besonders geschätzten Aspekten eines Büros. Apple eröffnet dafür in 2017 seinen extravaganten Apple Park. Bloomberg baut mit seiner Europazentrale in London das derzeit nachhaltigste Bürogebäude der Welt (2017). Coworking erlebt einen Boom. Große Akteure wie WeWork bieten Arbeitnehmern moderne Arbeitsplätze außerhalb ihres eigenen Unternehmens.

Bürokultur

Die Generation Y strömt in Führungspositionen multinationaler Unternehmen und verbreitet ihre Vorstellungen einer gesunden Arbeitskultur. Der Fokus der 2010er Bürokultur liegt daher auf harmonischer Zusammenarbeit. Mitarbeiter sind nicht mehr nur Kollegen, sondern auch Freunde, die sich gemeinsam für das Wachstum ihres Arbeitgebers einsetzen.

Vorbild sind dabei vor allem Tech-Startups, die Angestellte flexibel ihre Aufgaben erledigen lassen. Mitarbeiter suchen sich ihre Jobs daher verstärkt danach aus, wie viel Selbstbestimmtheit ihnen ein Arbeitgeber gewährt. Jeder Zweite würde den Arbeitsplatz wechseln, wenn er oder sie auf diese Weise flexible Arbeitszeiten erhält. 35 Prozent würden ihren Job wechseln, wenn sie so Homeoffice erhalten. Das ermittelt eine Studie von Gallup. Daneben steigt auch die Zahl der Freiberufler stark an. Sie wächst zwischen 2014 und 2018 um gut 8 Prozent. Das findet eine Studie von Edelman Research heraus.

Bürotechnologie

Technologie dringt tiefer in die Grundstrukturen von Unternehmen ein. Tools wie Slack, Jira, Google Docs, Zoom und Microsoft Teams werden zur Standard-Ausrüstung vieler Unternehmen. Videokonferenzsysteme und interaktive Bildschirme finden in die Ausstattung von Räumlichkeiten. Eine steigende Zahl von Arbeitgebern nutzt künstliche Intelligenz für ihre Prozesse.

Bürokleidung

Bürokleidung diversifiziert sich. Jede Branche weist ihren eigenen Stil auf. Startups aus allen Bereichen nehmen sich die Tech-Szene zum Vorbild und erlauben Mitarbeitern lockere Outfits, in denen sie sich wohlfühlen. Die Kreativ-Branche fällt durch ihre modischen Looks auf. Lediglich konservative Arbeitgeber wie Banken, Kanzleien und Unternehmensberatungen halten an einer formalen Geschäftskleidung fest.

Arbeitszeit

Mehr Freelancer am Markt machen eine konkrete Schätzung der durchschnittlichen Arbeitsstunden schwierig. Vollzeitangestellte kommen jedoch auf durchschnittlich 37,5 Stunden pro Woche. Damit sinkt die Zahl im Vergleich zur vorangegangenen Dekade marginal.

Frauen in der Arbeitswelt

Die virale #MeToo-Bewegung in 2017 ermutigt Frauen, sexuelle Belästigung und Vergehen offen anzusprechen. Frauenrechte werden so weiter gestärkt. Frauen verdienen jetzt 77 Prozent dessen, was Männer erhalten. Sie belegen 46 Prozent der Stellen am Arbeitsmarkt. Damit sind beide Zahlen jeweils um 1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahrzehnt gestiegen.

2020er / heute

Die Corona-Pandemie verändert einschneidend die Art und Weise, wie wir arbeiten. Homeoffice wird vorrübergehend da zu einer gesetzlichen Pflicht, wo Mitarbeiter ihre Arbeit zuhause erledigen können. Kommunikationstools wie Microsoft Teams und Zoom gehören zu jedem Arbeitsalltag.

Bürolayout

Während Corona stehen die Büros leer. Mit dem Abklang der Pandemie kehren Arbeitnehmer langsam zurück in ihre Büros. Unternehmen können ihr Office jedoch noch nicht wieder voll auslasten. Mindestabstände zwischen Mitarbeitern sollen erneute Infektionen verhindern.

Unternehmen setzen daher auf hybride Arbeitsmodelle, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Um die Auslastung im Office zu kontrollieren, greifen immer mehr Arbeitgeber auf Desk-Management-Lösungen zurück. Auf diese Weise können sie Kapazität und Dichte von Arbeitsplätzen verwalten – und so Social Distancing einhalten.

Bürokultur

Mitarbeiter suchen verstärkt nach dem Sinn ihrer Aufgaben im Unternehmen. Sie streben nach Jobs, die einem höheren Zweck dienen, als Geld zu erwirtschaften. Sie suchen Motivation über die Werte ihrer Arbeit. Nur einer von sieben Angestellten gibt an, das Gefühl zu haben, einen sinnvollen Job zu haben.

Bürotechnologie

Videokonferenzsysteme und Tools wie Slack, Zoom und Microsoft Teams sind fester Bestandteil jedes Arbeitsplatzes. Big Data kommt immer mehr zum Einsatz, um Prozesse zu optimieren oder um den Erfolg von Projekten zu bewerten.

Bürokleidung

Die Bürokleidung verändert sich im Vergleich zum vorherigen Jahrzehnt wenig. Legere Looks sind in vielen Branchen verbreitet. Aufgrund der Corona-Pandemie tragen viele Mitarbeiter im Office einen Mund-und-Nasenschutz, um sich und andere vor einer Infektion zu schützen.

Arbeitszeit

Die durchschnittliche Arbeitszeit in der Woche liegt je nach Studie zwischen 38 und 41 Stunden. Sie bleibt damit auf dem gleichen Niveau wie seit 70 Jahren.

Frauen in der Arbeitswelt

Frauen belegen weiter 46 Prozent der Stellen am Arbeitsmarkt. Der Gender Pay Gap liegt dabei je nach Studie um die 20 Prozent.

2030er

Wir setzen unsere Reise durch die Zeit fort mit einem Sprung an den Schreibtisch der 2030er. Dazu greifen wir sowohl die bisherigen Entwicklungen als auch die Expertenmeinungen der Futuristen Yesim Kunter und Liselotte Lyngsø auf. In den 2030ern ist das Office ein grüner, nachhaltiger Raum, der von Technologie dominiert wird. Hierarchien sind flacher als je zuvor.

Bürolayout

In der Zukunft arbeiten Angestellte nicht mehr an Laptops oder Computern, sondern über Projektionen. Daher stehen in Büros keine Schreibtische mehr, sondern flexible Sitzbereiche, die sich für Einzelarbeit, Gruppenprojekte und Erholung eignen. Sie erinnern an wohnzimmerähnliche Pausenräume. Zudem verfügen Unternehmen immer öfter über individuelle Räume, die einem bestimmten Zweck dienen. So sind Telefonkabinen und Schlafkabinen gängig.

Um Arbeitsbereiche möglichst lebenswert zu gestalten, zieren Kleingärten die Wände von Büros. Hier bauen Mitarbeiter zum Beispiel ihr eigenes Gemüse an. Die Work-Life-Balance wird elementarer Bestandteil jedes Unternehmens. Arbeitsplätze sind daher verstärkt auf Aktivität und Gesundheit ausgerichtet. Fitnessgeräte sind vollständig in die Büroumgebung integriert. Eltern können Kinderbetreuungs- und Stilleinrichtigen nutzen, um Privatleben und Arbeit besser zu vereinen.

Bürokultur

In den 2030ern setzt sich die Coworking-Bewegung aus dem vergangenen Jahrzehnt fort. Dabei arbeiten immer mehr Menschen von zuhause und anderen Orten aus. Hybride Arbeit ist der Standard in der Arbeitswelt. Um der räumlichen Distanz der Mitarbeiter entgegenzuwirken, liegt im Office der Fokus auf Kollaboration und persönlichen Austausch.

Bürotechnologie

Mitarbeiter nutzen kaum noch Laptops. Stattdessen verwenden sie Projektionen von kleinen Geräten wie Wearable Tech und dem Internet der Dinge. Und: Angestellte im Office können die Temperatur ihres Raums individuell bestimmen. Denn: Bereits in 2020 gaben rund 20 Prozent der Mitarbeiter an, dass ihnen im Büro zu warm oder zu kalt ist.

Bürokleidung

Wearable Tech ist Teil des Modealltags in Büros. Davon abgesehen verändert sich die Bürokleidung kaum. Mitarbeiter in konservativen Branchen setzen weiterhin auf eine formelle Geschäftskleidung. In vielen anderen Branchen herrscht ein legerer Dresscode. Mitarbeiter können sich so kleiden, wie sie sich wohlfühlen.

Arbeitszeit

Die Wochenarbeitsstunden sinken leicht im Vergleich zu den vergangenen drei Jahrzehnten. Im Durchschnitt sitzen Mitarbeiter 36 Stunden am Schreibtisch. Sie wollen mehr Zeit für andere Lebensbereiche haben.

Frauen in der Arbeitswelt

In den 2030ern belegen Frauen die Hälfte aller Stellen am Markt. Dabei sind sie vor allem in Führungspositionen aktiv. Denn: Die Arbeit der Zukunft ist dezentralisiert. Unternehmen setzen auf kleine Teams, die angeleitet werden müssen. Hier übernehmen Frauen die Verantwortung. Dabei verdienen sie rund 81 Prozent dessen, was Männer erhalten. Damit gibt es den Pay Gap in den 2030ern nach wie vor.

2100er

Technologie dominiert die 2100er Jahre. Es gibt keine statischen Büros. Vielmehr sind diese so aufgebaut, dass Mitarbeiter Erfahrungen generieren und so Innovationen schaffen können. Die Bürokultur legt ihren Fokus auf ein Miteinander. Austausch und Interaktion sind wesentliche Schwerunkte des Office der fernen Zukunft.

Bürolayout

In den 2100er Jahren haben Roboter die meisten sich wiederholenden Aufgaben übernommen. Menschen sind daher vor allem für Kreativität und Innovation verantwortlich. Das Office der fernen Zukunft verfügt daher nicht mehr über statische Schreibtische. Denn: Diese sind nicht kreativitätsfördernd. Stattdessen sind Büros darauf ausgerichtet, Mitarbeiter zu inspirieren. Sie sind ein experimenteller Ort, an dem nicht allein die Aufgabe, sondern die Erfahrung, die Aufgaben in der richtigen Umgebung zu erledigen, im Mittelpunkt steht. In der Praxis arbeitet daher beispielsweise ein Grafikdesigner in einem Raum mit sensorischen Elementen. Berührung, Farbe, Geruch und Spiel inspirieren ihn, kreativ zu sein.

Hinter dem Büro der 2100er steht ein durchdachtes Konzept der Nachhaltigkeit. Unternehmen nutzen ausschließlich natürliche Ressourcen wie Solarenergie, Windenergie und Regenwasser. Sie arbeiten daher mit ihrer Umwelt – statt gegen sie.

Bürokultur

Das Office der 2100er ist ein kommunikativer Raum für Begegnungen, in dem Mitarbeiter zusammenkommen, um gemeinsam Interessen zu verfolgen. Er ist ein sozialer und interaktiver Ort, der die Isolation kompensiert, die durch Remote Work entsteht. Die Bürokultur ähnelt daher der Kultur von Meetup-Gruppen.

Bürotechnologie

In den 2100ern sind Computer, Smartphones und Smartwatches überflüssig. Chips in der Umgebung verbinden die physische Welt mit dem Internet der Dinge. Zusätzlich tragen Mitarbeiter unsichtbare Technologie, mit der sie ihre Umgebung telepathisch steuern können.

Bürokleidung

Mitarbeiter tragen Bürokleidung, die aus temperaturgesteuerten Materialien besteht und mit Technologie vernetzt ist. Outfits leuchten in verschiedenen Farben und zeigen Werte wie Temperatur und Gesundheit an. Der traditionelle Anzug bleibt in einer moderneren Form erhalten.

Arbeitszeit

Arbeit und Leben verschmelzen stark. Das macht auch die Erfassung der Arbeitszeit schwierig. Im Durchschnitt liegt die durchschnittliche Wochenstundenzahl schätzungsweise bei 30 Stunden.

Frauen in der Arbeitswelt

Im Arbeitsalltag gibt es kein dominierendes Geschlecht mehr. Frauen arbeiten verstärkt in hochrangigen Positionen. Denn: Sie können sich in kleine Teams besser einfühlen. Daher besetzen sie am Arbeitsmarkt auch mehr Stellen als Männer (53:47).

Lediglich bei der Bezahlung gibt es nach wie vor eine Lücke. Frauen verdienen 90 Prozent dessen, was Männer bekommen. Aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte geht das Weltwirtschaftsforum davon aus, dass erst in der ersten Hälfte des 23. Jahrhunderts Männer und Frauen gleich viel verdienen werden.